Wir verstehen unter Selbstorganisiertem Lernen 2.0 eine Lernform, in der Lernziele, -methoden, - inhalte und auch die Form der Überprüfung von den Lernenden selbst definiert und organisiert werden.
Selbstorganisiertes Lernen in unserer Definition erfolgt sehr stark unter Rückgriff auf die Gemeinschaft der anderen Beteiligten; sei es, dass der Lernende auf das (explizite oder implizite Wissen) der anderen Lernenden zugreift, sei es, dass die Einzelnen Lerngruppen bilden oder sich gegenseitig in eine "temporäre Lehrer-Lerner-Beziehung" begibt und auch sein Wissen für andere gezielt aufbereitet.
Selbstorganisiertes Lernen kann dabei durch die Verfügbarkeit vernetzter Lernsysteme und neuer Formen der direkten Contentgenerierung und - einstellung, Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit über das Internet einen ganz wesentlichen Schub erhalten.
Solche Lernkonzepte müssen mehr als nur technische Funktionen beschreiben und dürfen sich nicht schlicht am technisch Machbaren orientieren. Allein die Verfügbarkeit kollaborativ nutzbarer Web 2.0-Technologien oder -Tools reicht für die erfolgreiche Implementierung des Konzepts des Selbstorganisierten Lernens 2.0 nicht aus. Mindestens genauso wesentlich ist die Berücksichtigung personeller und organisationaler Faktoren, die für das Erreichen folgender Ziele relevant sind:
- die Vermittlung der notwendigen didaktischen Fähigkeiten,
- die Förderung einer Kultur der Wissensweitergabe,
- die Stärkung der Fähigkeit, Ziele selbst zu bestimmen,
- die Ermöglichung selbstorganisierten Lernens in betrieblichen Abläufen.