Mit dem Fachdialog „Berufliche Bildung für die Energiewende: Bedarfsgerecht. Attraktiv. Innovativ.“ fand unser Projekt BexElektro seinen Abschluss. In den Räumlichkeiten des Fraunhofer IAO in Stuttgart kamen am 23. Oktober 2024 Expertinnen und Experten aus Bildung, Handwerk und Industrie zusammen, um die Projektergebnisse und innovativen Ansätze zur beruflichen Bildung im Elektrohandwerk zu diskutieren.
BexElektro wurde im Rahmen des InnoVET-Wettbewerbs vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In diesem Projekt entwickelten und erprobten wir mit unseren Kooperationspartnern unter anderem die neuen Kurse zum/zur Berufsspezialist/in. Dafür erarbeiteten wir innovative Schulungsansätze und starteten erstmals in den Bereichen Virtual Reality und Künstliche Intelligenz durch!
Das etz heißt Interessenten am VR-Stand herzlich willkommen!
BexElektro-Abschlüsse und die Energiewende
Dr. Josephine Hofmann vom Fraunhofer IAO richtete den Blick gezielt auf die Herausforderungen, die die Energiewende mit sich bringt. Sie betonte, dass die im Rahmen des Projekts entwickelten Abschlüsse – Berufsspezialist/in, Bachelor Professional und Master Professional – entscheidende Bausteine sind, um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten. Diese neuen Qualifikationen bieten Fachkräften im Handwerk attraktive Alternativen zum traditionellen Karriereweg vom Gesellen zum Meister und stärken zugleich die Innovationskraft der Branche.
Dr. Josephine Hofmann begrüßt die Teilnehmenden des Fachdialogs
Nebenberuflich Lernen am etz
Anna Hoberg vom Fraunhofer IAO wollte wissen, wie es uns am etz gelinge, unsere Kursteilnehmenden zufrieden zu stimmen und ihnen das nebenberufliche Lernen trotz ihrer vollen Auftragsbücher im Handwerksbetrieb zu ermöglichen? Unser Fritz Staudacher erlaubte sogleich einen Blick hinter die Kulissen: Die Pilotkurse zum/zur Berufsspezialist/in wurden gezielt in einem Blended Learning Setting aufgesetzt. Dieses Modell kombiniert digitale Lerneinheiten mit praxisnahen Präsenzphasen und bietet den Teilnehmenden eine hohe Flexibilität in ihrer beruflichen Weiterbildung. Die Verbindung von selbstorganisiertem Lernen und Online-Seminaren reduziert die Abwesenheitszeiten im Betrieb und ermöglicht gleichzeitig eine praxisnahe Vertiefung der Inhalte.
Fritz Staudacher erläutert das Blended Learning Setting am etz
Tolles Feedback zu Inhalten und Dozenten
Lisa Wolf und Micha Sawatzi von der Firma Heldele waren Kursteilnehmende im Berufsspezialist/in für Erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Energiemanagement (HWK Region Stuttgart) gewesen. Beide erzählten im Interview mit Frau Hoberg begeistert von den Inhalten des Kurses und brachten viel Lob für ihre Dozenten am etz mit.
Lisa Wolf schwärmt: „Der Kurs wurde mir von meinem Teamleiter empfohlen. Für mich klang das nach einem tollen Schritt, weil ich mir aktuell den Meister noch nicht so ganz zutraue. Das Blended Learning ist für mich eine tolle Ergänzung zum Präsenzunterricht gewesen. Ich habe den Kurs auch schon einigen Kollegen weiterempfohlen.“
Micha Sawatzki, der auch schon den Berufsspezialist/in für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität (HWK Region Stuttgart) absolviert hat, empfiehlt „den Kurs wirklich allen, die sich in der Materie vertiefen möchten, aber nicht gleich einen eigenen Betrieb gründen wollen!“
Unsere Kursteilnehmenden berichten von ihren Erfahrungen im Unterricht
Networking ist angesagt
In der Pause bot sich die perfekte Gelegenheit zum Netzwerken
Die lockere Atmosphäre in den Pausen ermöglichte es Expertinnen und Experten aus Handwerk und Industrie, wertvolle Kontakte zu knüpfen und über aktuelle Entwicklungen im Bereich der beruflichen Bildung zu diskutieren.
Virtual Reality gibt es nun auch bei uns im Unterricht!
VR ermöglicht es, komplexe elektrotechnische Arbeitsabläufe realitätsnah und gefahrlos zu simulieren. Gerade in sicherheitskritischen Bereichen, wie der Arbeit mit Hochspannung oder empfindlichen elektronischen Systemen, kann VR eine risikofreie Lernumgebung schaffen. Die Lernenden können praktische Fertigkeiten trainieren und sofortiges Feedback erhalten, ohne dabei reale Gefahren einzugehen.
Prof. Gerd Gidion installiert PV Module im etz VR-Szenario
Neue Berufsabschlüsse und die Rolle von KI im Handwerk
In der Expertenrunde standen zunächst die neuen Berufsabschlüsse im Mittelpunkt. Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg, diskutierte die tarifliche Eingruppierung der Abschlüsse Berufsspezialist/in, Bachelor Professional und Master Professional. Dr. Jürgen Jarosch, Geschäftsführer des etz, und Lukas Bäcker, Geschäftsführer der Meyer Technik Unternehmensgruppe, betonten, dass diese Abschlüsse inhaltlich am Puls der Zeit seien und mehr Verbreitung benötigen.
Im weiteren Verlauf der Diskussion rückte die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Handwerk in den Fokus. Bernd Forstreuter, Geschäftsführer von Heldele, stellte die zentrale Frage: „Welche Aufgaben wird zukünftig ein Mitarbeiter durchführen? Welche eine KI?“ Prof. Gerd Gidion vom Karlsruher KIT ergänzte „Wie können wir in der Bildungslandschaft gesellschaftliche Veränderungen und Trends mit Hilfe von KI schnell erfassen, um darauf zu reagieren?“ Die Experten waren sich einig, dass KI das Handwerk nachhaltig verändern wird und ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Branche sein könnte.
Expertenrunde von Entscheidungsträgern in der beruflichen Bildung
Interessiert an den neuen Kursen?
Der Fachdialog im Rahmen des Projekts BexElektro hat gezeigt, dass die berufliche Bildung eine zentrale Rolle dabei spielt, die Energiewende voranzutreiben. Abschlüsse wie der/die Berufsspezialist/in sind wichtige Schritte, um das Elektrohandwerk zukunftssicher zu machen.
Für alle, die sich weiterbilden möchten, bietet das etz bereits ab 9. Januar 2025 den Kurs Berufsspezialist/in für Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiemanagement (HWK Region Stuttgart) an.
Ab 5. Mai 2025 wird auch der Kurs Berufsspezialist/in für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität (HWK Region Stuttgart) wieder angeboten.
Beide Kurse sind Bestandteil des Bachelor Professional und lassen sich anrechnen. Der Bachelor Professional wird seit Oktober 2024 am etz pilotiert. Nach der Pilotphase wird auch hier eine Teilnahme möglich sein.
Wer an einen der Kurse teilnehmen möchte oder mehr zum Bachelor Professional erfahren möchte, kann sich bereits jetzt an unser Beratungsteam wenden.
Wir freuen uns, Ihnen den Weg zu einer zukunftsorientierten Weiterbildung zu ebnen!