In den überbetrieblichen Lehrgängen für die beiden Berufsbilder lernen die Auszubildenden, vernetzte Produktionssysteme einzurichten und zu programmieren, Störungen zu erkennen und zu beseitigen, wobei mobile Endgeräte für den Fernzugriff genutzt wurden. Über diese fachlichen Inhalte hinaus ist interdisziplinäres Denken, Erkennen und Unterstützen von Innovationen sowie Aushalten und Fördern von Veränderungen wesentlich. Dabei zeigte sich, dass sowohl der Selbstkompetenz zur Anpassung an die kontinuierlichen Änderungen in der Arbeitswelt 4.0 als auch Sozialkompetenz für das Arbeiten in (virtuellen) Teams eine wachsende Bedeutung zukommt.
Im Projekt wurde ein besonderer Fokus darauf gelegt, den jeweiligen Lernraum mit innovativen Lernmedien auszurüsten. So kamen sowohl reale Elemente wie Modellaufbau und Montagewand zum Einsatz als auch virtuelle wie Simulationen oder die Nutzung einer Online-Plattform. Unterteilt wurde der Unterrichtsraum in eine „Learning-Area“ und eine „Working-Area“, damit ein schneller Wechsel zwischen Lernen auf der Lernplattform und Montagearbeiten möglich ist: Bei den Arbeiten in der Working-Area kamen Tablets zum Einsatz, die es ermöglichten, auch in den Praxisphasen auf Inhalte im Internet oder auf die Online-Ausbildungsplattform (ueba.elkonet.de) zuzugreifen. Räumliche Gegebenheiten wurden so gestaltet, dass Kollaboration jederzeit möglich war. Strom und Netzwerk konnte dort bereitgestellt werden, wo sie, je nach Lernsituation, benötigt wurden. Das etz achtete dabei nicht nur auf die Vernetzung diverser Endgeräte, den Einsatz digitaler Medien, wie z.B. die Bereitstellung von Lernsoftware oder Lernplattformen, sondern auch auf die Möglichkeit, eine Vielzahl unterschiedlicher Sozialformen zu ermöglichen.
In der Erprobung der überbetrieblichen Ausbildungslehrgänge wurde deutlich, dass die praktische Umsetzung des Konzepts „überbetriebliche Ausbildung 4.0“ vom Ausbildungspersonal ein hohes Maß an Medienkompetenz verlangt. Der Umgang mit Medien bzw. mit der Lerntechnologie und neuen Methoden erbringen sonst nicht den gewünschten Erfolg im Lernprozess. Das bedeutet, dass das Ausbildungspersonal die neuen Unterrichtsmedien in ihrer didaktischen Funktion selbst erfahren und lernen muss, einzelne Elemente im Lernszenario (Raumperipherie, Technologieinseln, Lerntechnologie, kollaborative, reale und virtuelle Arbeitsmethodik) lernförderlich miteinander zu verbinden. So können neue Vorgehensweisen eingeübt und damit die Potenziale ausgeschöpft werden.
Ausgewählte Sequenzen können auch von den beruflichen Schulen und den ausbildenden Betrieben eingesetzt werden, um die Verzahnung von überbetrieblicher, fachtheoretischer und betrieblicher Ausbildung in den digitalisierungsrelevanten Lerninhalten zu unterstützen.
Das etz stellt ausgewählte Lernbausteine zu den entwickelten und erprobten Ausbildungsangeboten auch auf www.foraus.de zur Verfügung.